Jan Tinbergen

niederländischer Wirtschaftswissenschaftler; Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1969 zus. mit Ragnar Frisch für ihre Arbeiten bei der Entwicklung und Anwendung dynamischer Modelle für die Analyse wirtschaftl. Abläufe

* 12. April 1903 Den Haag

† 9. Juni 1994 Den Haag

Herkunft

Jan Tinbergen war der Sohn eines Lehrers in Den Haag.

Ausbildung

Er studierte Physik und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Leiden. Bereits während des Studiums lenkte einer seiner Lehrer sein Interesse auf die mathematische Formulierung ökonomischer Phänomene. Er hat dann auch 1929 mit einer Dissertation über Minimierungsprobleme in der Physik und Ökonomie promoviert.

Wirken

Sein Interesse führte ihn in das niederländische Zentralamt für Statistik in Den Haag, wo er mit kurzer Unterbrechung (1936-1938) von 1929 bis 1945 arbeitete. 1936-1938 war er beim Völkerbund in Genf mit Wirtschaftsforschungen beschäftigt, die sich vor allem um das Problem der Massenarbeitslosigkeit drehten. Von 1945 bis 1955 leitete T. das Zentrale Büro für Wirtschaftsplanung in Den Haag, das mit dem Wiederaufbau nach dem Kriege vorrangig befaßt war. T. nahm damals ein deutsches Waisenmädchen in seine Familie auf. Von 1933 bis 1973 (ab 1955 als Ordinarius) war T. Professor für Wirtschaftsplanung und -entwicklung an der Universität Rotterdam, danach las er noch bis 1975 an der Universität Leiden. Er war 1931 Mitgründer der ...